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Sonntag, 14. Dezember 2014

Die Bogensehne

Erst die Bogensehne macht aus einem Stueck Holz einen Bogen


In der Steinzeit hat man Tiersehne oder Flax verwendet. Im laufe der Entwicklung, bis ins Mittelalter kamen auch andere Materialien dazu: Hemp, Linen, Silk etc.

Flemish twist

Heutzutage verwenden wir moderne Materialien aus Nylon oder Kevlar. In Wirklichkeit ist es viel komplizierter. Fuer unseren Zweck sollte diese Unterscheidung ausreichen.
Die Bogensehne aus Nylon, auch Dacron genannt (B50, B55) wird vorwiegend fuer einfache Holz Boegen oder billige, laminierte Bows verwendet. Die String aus Kevlar nennt man Fast Flight. Diese String hat wesentlich weniger Dehnung und ist staerker. Diese kann nur auf sehr guten Bows verwendet werden. Die Bow Tips (Nocks) sollten sehr hart sein (Horn, Knochen, Hartholz), weil sich dieses Material wie eine Saege einschneidet.

Endless String

Bezueglich der Machart unterscheiden wir zwischen flemish twist und endless string. Ich bevorzuge den flemish twist, weil diese Sehne fuer traditionelle Bows besser geeignet ist. Die string loop ist dicker und wirkt wie ein Kissen. Ausserdem sieht sie schoener aus und kann besser justiert werden.

Eine String aus Dacron ist dicker, bei gleicher Strang Zahl aus Fast Flight. Und hier liegt der grosse Vorteil der Fast Flight String. Ich kann eine relativ duenne String verwenden weil diese String staerker ist. Fuer einen Bow mit 50 Pfund Zuggewicht reichen 10 Strands vollkommen aus. Das macht den Bow dann wesentlich schneller, weil ich weniger Masse und Luftwiderstand habe. Hier muss ich aber darauf achten, dass ich meinen Bow nicht zu sehr stresse. Umso leichter die Sehne, umso naeher komme ich in Richtung Dry fire.

Aus meiner Erfahrung heraus verwende ich folgendes Material: Anfaenger Bows bis 25 Pfund Zuggewicht 10 Straenge Dacron. 30 bis 40# 12 Straenge. Ab 50# 14 Straenge.

Fast Flight taugliche Bows bis 25# 8 Straenge, darueber 10 Straenge oder mehr. Ab 50# 12 Straenge oder mehr.

Longbow String open End (Rattale)
Fuer den english longbow verwendet man traditionell eine String mit offenem Ende. Am unteren Wurfarm wird ein bowyers knot beziehungsweise " Timber Hitch" angebracht. Wer eine Fast Flight String verwenden will sollte besser eine String mit Double Loop nehmen. Fast Flight hat eine Tendenz zum kriechen. Das offene Ende zieht sich wieder auf. Die japanische Version des "Bowyers Knot" ist hier zu empfehlen!

Mit Sehnenwachs kann ich die Lebensdauer wesentlich erhoehen (Bienen Wachs).

Japanese version of the Bowyer knot


Center serving



Wachs and relax

String Board


Mit einem Sehnen Brett und dem passenden Sehnenmaterial kann ich meine Strings auch selber machen. Das ist einfacher zu tun als es zu erklaeren!





Das Center Serving Material gibt es in verschiedenen Durchmessern. Fuer eine duenne String brauche ich ein dickeres Serving Material. Und umgekehrt. Die Pfeilnocke muss sich leicht von der Sehne loesen, darf aber auch nicht zu fest sein.
Ist die Mittelwicklung zu duenn, unterlege ich eine Lage Garn.


Ein einfaches Serving Tool macht die Arbeit einfach.

Bowstring Material

Jetzt noch das richtige String Material. Sollte die Sehne zu kurz werden, das heisst meine Standhoehe (Brace hight) ist zu hoch, muss ich mir eine neue String bauen. Eine flemish twist string kann nur minimal ausgedreht werden. Ist die Brace hight zu hoch, kann ich die String eindrehen um diese zu verkuerzen. Auch hier darf man nicht uebertreiben!

Uebung macht den Meister



Dienstag, 25. November 2014

English Warbow

English Yew Warbow






Heute trenne ich mich schweren Herzens von einem Warbow und einem Satz passenden Pfeilen. Der englische Eiben Langbogen hat 75 Pfund @ 30". Er hat eine bescheidene Laenge von 78". Die Tips sind aus Kuh Horn. Die Sehne Fast Flight mit 12 Straengen im "Rattail- Style". Das offene Ende im Flemish Twist wird mit einem "Bowyers Knot" (Timber hitch) befestigt.

Die Form des english Longbow ist D-foermig. Sowohl im Querschnitt als auch im "stringed" Zustand. Er biegt sich beim Auszug im "full Compass".

Der Kriegsbogen wurde im Mittelalter als Atillerie Waffe eingesetzt. Um eine moeglichst grosse Entfernung zu erreichen, zieht man die String bis zum Ohr aus. Die schweren, extra langen Pfeile haben oft eine "Bodkin Point". Diese waren am besten geeignet um die schwere Ruestung zu durchschlagen. 

Das Fletching der Arrows war mindestens 7" lang. Heutzutage verwenden wir Truthahn Federn, frueher waren sie oft Gans oder was verfuegbar war. Der Schaft war mindestens 32" lang und hatte einen Durchmesser von 3-achtel bis halb". Entweder parallel oder getapert (Bobtailed) aus Esche.
Damit der schwere Bogen (bis 150 Pfund) den Pfeil nicht spaltet, wurde die "Selfnock" mit einem Horn Insert verstaerkt.


A quick way to taper arrow shafts




Mittwoch, 12. November 2014

Pope & Young Longbow


Saxton Pope & Art Young


Vor etwa einhundert Jahren brachten diese beiden Gentlemen die Bogenjagd wieder zurueck. Sie gingen auf die Jagd fuer " Big Game", vor allem in Alaska und Afrika.



Das interessante hierbei ist, dass sie nicht den typischen "American Flatbow" sondern eine Abwandlung des "English Longbow" bevorzugten.



Der American Flatbow hat einen rechteckigen Querschnitt in den Wurfarmen. Der englische Langbogen hat einen D-foermigen Querschnitt in den Wurfarmen. Die "D- limb Section" hat aber eine bessere Wurfleistung
Art Young

Fuer den jagdlichen Einsatz haben sie den Bogen jedoch auf weniger als mannshoehe gekuerzt. Das widerum erforderte einen semi- flatted "D" limb section, damit nicht zuviel Druck auf der Bauchseite der Wurfarme aufgebaut wird. Das haette zu Stauchrissen gefuehrt. Eine moderate D-Form war ideal.

Das verwendete Bogenholz war die pazifische Eibe "Taxus previfolia". Die Nocks waren klassisch aus Bueffelhorn, wie beim Vorbild, dem englischer Langbogen.

Diesen Bogentyp interessiert mich wahnsinnig, deshalb moechte ich ihn nachbauen. Im Moment habe ich keine Eibe auf Lager, deswegen versuche ich es ersatzweise mit Osage Orange. Art Young hat das auch getan!

Die Longbows "Old Grizzly" hatte 75# "Alaska Brown" und "Simba Blood" hatten 80# Zuggewicht.


Dienstag, 28. Januar 2014

Geeignete Bogenhoelzer

Geeignete Bogenhoelzer

Grundsaetzlich sind fast alle Hoelzer geeignet, sogar Tannenholz oder Holunder. Darueber wurden ganze Buecher geschrieben. Das beste Holz im europaeischen Raum, ist wohl die Eibe (Taxus Baccata). Sie hat den Vorteil, dass ihr Fruehholz hervorragende Eigenschaften fuer den Bogenruecken und das Spaetholz perfekt fuer den Bogenbauch geeignet ist.

Fuer mich kommt  dann auch gleich die Robinie (Robinia Pseudoacacia). Daneben gibt es noch zig andere gute, heimische Hoelzer. Zum Beispiel Esche ( Fraxinus Excelsior) und Berg Ahorn ( Acer Pseudoplatanus). Im Gegensatz zur Eibe haben diese Hoelzer (Whitewood) weniger Harzanteile und sind somit nicht so gut fuer Waermebehandlung geeignet.

Das allerbeste Bogenholz kommt meines Erachtens aus Amerika. In Nordamerika ist es Osage Orange (Maclura Pomifera) auch "Bois de'arc" und in Suedamerika Ipe (Tabebuia) "pau para arcos", was jeweils "Bogenholz" bedeutet.
Osage Orange ist wohl das zaeheste Bogenholz ueberhaupt und deswegen besonders gut fuer Selfbows geeignet. Konrad Voegele behauptet sogar "Bogenholz ist gelb"!

Hickory (Carya) sollte ich vielleicht erwaehnen, auch ein sehr bewaehrtes Bogenholz in Amerika. Auch das ist ein Whitewood mit wenig Harz.


Ipe
Ipe ist dagegen ein besonders hartes, dunkelbraunes Holz mit einer unglaublichen Dichte. Es schwimmt nicht! Deshalb haben diese Boegen einen sehr geringen Querschnitt bei relativ hohen Zuggewichten. Ein 70 Pfund Bogen sieht aus wie ein leichter Damenbogen. Deswegen koennen sie auch sehr gut ueber den Handruecken geschossen werden. 190 Feet per second ist keine aussergewoehnliche Geschwindigkeit fuer einen Ipe Bogen.

Osage Orange

Eibe


Sonntag, 4. November 2012

Arrow Making 

The art of arrow making has been around for thousands of years, dating back at least 25,000-30,000 years, and maybe even as far back as 100,000 years ago. Many cultures have relied on the bow and arrow for hunting as well as warfare. The bow and arrow soon became the most important weapon used across Europe, Eastern Asia, Africa, the Americas, and the Arctic regions, and remained prevalent until the invention of gunpowder. By the 1600′s the use of the bow and arrow as a war weapon was in great decline until it all but vanished by the 17/18th century worldwide. People in many areas of the globe continued to use the bow and arrow, as they do today, both as a hunting weapon and for sport.
Through the years the arrow has been subject to modifications and improvements, but it is still basically the same as it was thousands of years ago.
The basic parts of the arrow are:
1) the pile or head,
2) the shaft
3) the shaftment which includes the feathers, the binding and the knock.
Arrow making is a long, tedious, and sometimes difficult process that makes the end result all that more rewarding.



Tapern (Bobtail) eines Schaftes

http://www.youtube.com/watch?v=L40qwNEtquQ&feature=colike

Dienstag, 4. September 2012




"Wenn man dir eine Zitrone gibt, mache Limonade daraus".

Mein schöner Border Griffon hatte einen Riss im Laminat bekommen. Also versuchte ich, einerseits den Riss zu reparieren und andererseits den Bogen mit echter Schlangenhaut aufzupimpen. Innerhalb iner halben Stunde, kein Problem:

1. Mit Sandpapier die Oberfläche der Wurfarme aufrauen.
2. Mit Alkohol oder Aceton Klebefläche entfetten.
3. Barke Zement auf beide Klebeflächen auftragen und ca. 5 Minuten trocknen lassen.
4. Schlangenhaut gut ausrichten und erst dann auf die Wurfarme legen.
5. Gleichmässig mit dem Daumen andruecken und kurz nachtrocknen lassen.
6. Mit einem scharfen Messer entlang des Bogenbackings ausschneiden.
7. Scales durch aufkleben von weissem Klebeband oder mit dem Daumen entfernen.
8. Mit Klarlack versiegeln, fertig!

Dienstag, 6. März 2012

Bowmaking Workshop



Don Adams


Ricardo beim Bau eines Ash Longbows



        Nächster Workshop Thema "Yumi"

Maruki 
Fusetake
Sanmaeuchi

 Warum nicht einen Yumi beim Feldbogensport (Yumies sind perfekte "Hunting Tackle"                  ( accurat + smooth)
  1. Maruki vorstellen und den Bau dieses Selfbows kurz erklären
  2. Sanmaeuchi kurz streifen
  3. Fusetake anhand vorbereiteter Muster genau erklären
  4. Bogenholz der Japaner heißt u.a. "Haze" 
  5. Bekannteste Bogenhölzer vorstellen: Yew, Osage Orange, Ipe, Elm, Hickory, Ash, Maple 
  6. Resineous oder Whitewood, Yew u. Osage haben hohen Anteil an Harz, gut for heatbending! 
  7. Exotische Hölzer: Ipe u. Massaranduba (Brasilien Walnut), Purple heart ( Süd Amerika), Kobu oder Merbau (Asien), Solomon vitex (Papua New Guinea), Amazaque oder Ovangkol (Afrika)
" We learn more from broken bows than from others"  


 Making a bamboo backed longbow

  • Zusammenstellen des Materials und des Werkzeuge
  • Bogenholz und Bambusbacking vorbereiten: Grooving, Tapering und Cleaning (aceton)
  • Kleber auftragen (2 Components oder Titebond) Shrinkwrap + Rubberband oder Clamps
  • Hotbox
  • Mit dem Sanding Block das Wrapping entfernen u. Kleber entfernen
  • Nodes u. Waxschicht entfernen ( nodes proud lassen) scharfe Kanten entfernen
  • Anhand von Template u. Buch die Maße u. "Silouette" übertragen (pyramid design for speed)
  • "Thickness taper" mit Rasp oder Powertool
  • Centerline immer im Blick
  • Belly formen (immer vom Bambus Richtung Bellywood arbeiten)
  • Floortiller den Bogen "teachen to bend"
  • Schon jetzt "stiff spots" erkennen und "hinches" vermeiden (the weakest link dictates the strenght))
  • "Round compass" evenly bend
  • Nock Grooves aufzeichnen,  mit Tilesaw u. Nockfile ausarbeiten (smooth)
  • Tillering mit Stick u. extra long string langsam die "fibers tretchen" bis zur "brace hight"
  • Torque seitlich beobachten (hohe spots abtragen)
  • As soon  you spot, remove stiff spots u. "bend and move" zeig dem Bogen, dass du etwas getan hast
  • Tillerboard string nach oben. Never go over your intendet draw weight and lenght! Evenly bend
  • Bow weight checking (Bathroom scale oder Waage) an Tiller stick (Bogen kürzen wenn nötig)
  • Deswegen beläßt man den Bogen Anfangs besser etwas länger u. ca. 5# stärker
  • Don't overbow yourself!
  • Finishing Horn nocks u. evtl. Strikeplate mit Superglue oder 2- Componenten aufleimen
  • Sanding bis 400er und mit scharfer Klinge abziehen oder Burnishing
  • Lackieren oder ölen
  • Handlewrap mit Superglue oder Barke Cement aufkleben (Lederstreifen einseitig anschrägen)
  • Die Sehne im Flemish Twist mit 14 Strängen B55, liegt man meistens richtig


Osage Orange straight limbs



Osage Orange reflex design


Hickory reflex/deflex design



Making a Selfbow 
  • 6 Fuß langer, wenn möglich gerade Staves aus einem "Sapling" oder Baumstamm aufspalten
  • In der Stammitte ersten Wedge ansetzen, dann weitere entlang dem Riss einschlagen
  • Nach dem Entrinden mit das Backing unbedingt mit Holzleim einstreichen ( cracking)
  • Growsring mit Drawknife und Scraper freilegen ( remove spring growsrings up to sommer rings)
  •  Wenn möglich breite, dunkle Sommerringe u. schmalere, helle Frühjahrsringe (Proportion!)
  • Whitewood wie Ash hat den Growsring für das Backing direkt unter der Rinde!
  •  Layout mit Bleistift anzeichnen. Länge= Arrowlenght x2 + 10" Handle. Centerline u. Taper
  • Griff`= 4, 5", 9/16 + 7/16",  Fadeout jeweils 1", 1,5" Limbs ( 50# Bow) 1/2" Tips. Bogen 1" länger
  • Centerline immer dem (Grain) Wuchs des Holzes folgen. Oberer WA 1,5" länger oder gleich
  • "Humps" and "Dips" verfolgen
  •  Bandsaw Seitentaper und Silhouette u. Griff ausägen. Strich stehen lassen
  •  Splicing von Billets (Halber Bogen) nächstes Mal in Extra Workshop
  • Floor tillering einen Reflex für einen "straight standing bow" mit Dampf oder Heißluft biegen
  • Teach the bow to bend. Backing "tension side" Belly "compession side"
  •  Thickness Taper (Belly) on limbs. Rasp and round corners with scraper.
  • Stiff spots erkennen u. sofort markieren u. abtragen
  • Grobe Raspel, feinere Raspel u. Scraper. Nach jedem Materialabtrag biegen.
  • Thickness line zu Kontrollzwecken stehen lassen
  • Steaming zum Ausrichten u. Reflex biegen beim nächsten Workshop
  • Stringgroves cutting für Tillerstick extra langer Tillerstring u. Timberhitch
  • Checking mit "cheater" konsistent Gap. Exerzise!!
  • Positive Tiller wenn aufgespannt (1/8 bis 1/4") größer Abstand an den oberen WA
  • Ab Standhöhe an Tillerwall zum Zuggewicht checken u. "evenly bend" beurteilen
  • Flexing and releasing exersising limbs, train slowly!!
  • Snakeskin nächster Workshop
  • Sanding mit groben bis feinem Papier, Stahlwolle u. burnishing
  • Finishing mit Tungoil oder Varnish


Osage Orange Selfbow